„Es sind die kleinen Dinge im Leben“.
Ich bin ein Mensch, der sehr viel nachdenkt und reflektiert. Das ist Fluch und Segen zugleich. Aber wenn ich mein Leben jetzt gerade betrachte und zurück denke, an die schwärzeste Zeit meines bisherigen Lebens, dann hätte ich mir wohl nie erträumen können, dass mein Leben auch mit einer Querschnittslähmung so schön sein kann.

 

Klar ist mein Leben nicht immer rosarot und ich bin bestimmt nicht immer glücklich. Ein Leben mit so einer hohenQuerschnittslähmung ist nicht einfach. Gerade in letzter Zeit bin ich wieder oft gefordert worden. Das zehrt an den Kräften, raubt Energie. Manchmal wünsche ich mir einfach mal ein paar Tage Urlaub von meiner Querschnittslähmung und all den Dingen, die da dazu gehören. Aber doch versuche ich immer optimistisch zu sein, immer positiv in jeden Tag zu starten. Unsere Energie folgt nämlich unserer Aufmerksamkeit. Wir alle verspüren negative und positive Gefühle und jeder von uns hat Einfluss auf sein Gefühlsleben. Wir „füttern“ unsere Gefühle, seien es negative wie Ängste und Ärger, oder positive wie Freude und Hoffnung, durch unsere Gedanken. Wir können unsere Gefühle ändern, in dem wir lernen, anders zu denken.

Würde ich mich darauf konzentrieren, dass ich meine Finger nicht mehr bewegen kann, auf Hilfe angewiesen bin, nicht tanzen, springen und laufen kann, wäre ich wohl ein sehr trauriger Mensch. Ich hingegen konzentriere mich darauf, dass ich wieder selbständig in mein Bett überwechseln kann, einen perfekten Lidstrich hinbekomme, eine tolle Familie habe und meinen besten Freund lieben darf.

Man sollte seinen Fokus ganz einfach auf das Schöne, statt auf Probleme richten. Und das Schöne liegt oft im Detail, im Kleinen, im Alltäglichen.

Tina Hötzendorfer
Getaggt: Gedanken