Das lange Warten auf Sonne, Wärme & Good Vibes.
Minus 10 Grad zeigt das Thermometer auf meinem Handy gerade an. 36 Grad zu wenig für meinen Geschmack.
Der Winterblues hat mich voll erwischt. Das ist der bisher schlimmste Winter für mich, seit ich im Rollstuhl sitze. „Lebe, liebe, lache“, „Sei glücklich“, „Genieße die kleinen Dinge“… Ja, das sind alles Mottos die mir wichtig sind. Ich bin eine Optimistin, versuche alles positiv zu sehen, mich auf das Gute zu konzentrieren. Doch im Moment und das muss ich mir ehrlich eingestehen, gelingt mir das nicht immer. Ich bin launisch, leicht reizbar und habe so sehr die Nase voll von diesem grauen, kalten, tristen Winter. Täglich plagen mich Nervenschmerzen, mein ganzer Körper ist starr, mir ist ständig kalt und ich komme nirgends hin, weil bei uns so viel Schnee liegt. Kurz gesagt: Mir geht es nicht wirklich berauschend.
Ich versuche mich, so gut es geht, mit kreativer Arbeit abzulenken. Ich male mir meinen fröhlichen, bunten und strahlenden Frühling quasi selbst. Aber eines steht fest - Tiroler Winter und ich werden bestimmt nie mehr gute Freunde werden. Und deshalb wird dies auch mein letzter Winter in den Bergen sein, denn nächstes Jahr werden mein Freund und ich unsere Koffer packen und irgendwo überwintern, wo es warm ist, die Sonne scheint, die Vögel zwitschern, das Meer rauscht, die Mangos reif und die Piña Coladas kühl sind.
Aber bis dahin gibt es noch einiges zu tun. Es stehen so viele spannende Projekte an, tolle Ausstellungen und 1000 Ideen warten auf ihre Umsetzung. Und ich bin mir sicher, der nächste Frühling kommt bestimmt. Durchhalten, Tee trinken und vom Haus im Süden träumen.